Nachdem die Aktivisten der JN Franken / Oberpfalz am 10. März 2012 ihre Kundgebung in Weißenburg ob des überwältigenden antifaschistischen Widerstandes zerknirscht beendet hatten verlagerten Sie ihre Aktivitäten in den späteren Abendstunden in das nahegelegene Treuchtlingen.
Die Neonazis haben sich dort um ca. 20:30 Uhr zunächst auf dem Festplatz gesammelt und sind dann, nachdem sie kurz die Polizeiinspektion Treuchtlingen informiert bzw. eine Spontandemo angemeldet haben, durch die Stadt gezogen, um ihre menschenverachtende Propaganda nach außen zu tragen.
Die Polizei konnte den Demo-Zug erst einige Zeit später sichern, weil die Neofaschisten nicht gewartet hatten, bis die Polizei zur Stelle war, d.h. sie sind einfach losgelaufen. Dabei führten sie die Transparente und Fahnen, die zuvor schon in Weißenburg zu sehen waren (z.B. „Wir sind keine Terroristen – die Presse lügt“), mit. Außerdem entzündeten Sie etliche Fackeln, die sie ebenfalls dabei hatten. Insgesamt beteiligten sich rund 40 rechte Aktivisten an dem „spontanen“ Fackelmarsch.
Die Route verlief vom Festplatz über den Wallmüller-Platz durch die Bahnhofsstraße über den Bahnhof und die Elkan-Naumburg-Straße zurück zur Kreuzung Bahnhofsstraße. Im Verlauf ihres Demonstrationszuges wollten die braunen Aktivisten unbedingt an der Senefelder-Schule vorbeimarschieren, was ihnen aber von der Polizei verwehrt wurde. Ersatzweise durften sie an der Grundschule Treuchtlingen vorbeilaufen. Nach einer guten halben Stunde war dann der braune Spuk in Treuchtlingen vorüber. Von Augen- und Ohrenzeugen wird berichtet, dass während des Fackelmarsches rechte Parolen gegrölt wurden. Viel Publikum dürften die Neonazis um diese Uhrzeit aber nicht mehr erreicht haben.
Das Landkreisbündnis wundert sich, weshalb den Aktivisten der JN in Treuchtlingen so kurz nach dem Geschehen in Weißenburg eine „Spontandemonstration“ erlaubt worden ist. Denn zum einen sprechen die mitgeführten Demo-Utensilien (Transparente, Fahnen und Fackeln) gegen einen spontanen Charakter, und zum anderen dürfte die Gefahrenlage angesichts eines Aufmarsches von 40 gewaltbereiten rechten Aktivisten nicht unerheblich gewesen sein.