Filmvorführung am 9. November

Anlässlich des Erinnerns an die Pogromnacht vom 9. November 1938 zeigt das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen in Kooperation mit dem Evang. Bildungswerk Jura-Altmühltal-Hahnenkamm e.V. und dem Evang.-Luth. Dekanat Weißenburg den Dokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“. Beginn ist um 19.00 Uhr im Weißenburg Kinocenter. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Für Fragen und anschließende Diskussion wird die Regisseurin Karin Kaper vor Ort sein.

„Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken. Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.“ heißt es im Ankündigungstext zum Film.

Dieser wurde gefördert von:
321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, der Filmförderungsanstalt sowie der Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten Stiftung / In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee e.V.

Gedenkfahrt zur Gedenkstätte KZ-Flossenbürg in der Oberpfalz

Am 16.09.2023 startete eine Reisegruppe organisiert vom Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen in Richtung Flossenbürg zu einer Gedenkfahrt.
Insgesamt fuhren 22 Interessierte, in das im Idyll gelegene Dorf, um dort die Gedenkstätte-KZ-Flossenbürg zu besichtigen.

Das KZ Flossenbürg bestand von Mai 1938 bis zum 23.04.1945, bevor es von den Amerikanern befreit wurde. Es war als ein reines Arbeitslager konzipiert, in dem der vorhandene Granit im Steinbruch abgebaut wurde. Der Arbeitsalltag war hart. Während ihrer zwölf-Stunden-Schicht bauten die Männer den harten Granit ab, der in verschiedenen Nazibauten eingesetzt wurde. Die SS füllte damit ihre Kassen auf.
Insgesamt waren in Flossenbürg ca. 100000 Menschen inhaftiert. Hiervon sind ca. 30000 Menschen in Folge der schweren Arbeit, durch Krankheit und Infektionen, sowie heftigste Misshandlungen durch Funktionshäftlinge und der Waffen-SS ums Leben gekommen. Wenn neue Häftlinge im Lager ankamen hatten sie es nicht leicht, weil sie unter anderem kaum Deutsch sprachen. Sie hatten eine Zugfahrt im Viehwagon ohne Essen, Trinken, ohne Toilette hinter sich. Vom Bahnhof ging es zu Fuß durch das Dorf. Es ging vorbei an den Holzbaracken der SS, rechts vor dem Verwaltungsgebäude abbiegend, durch das mit zwei Granitsäulen befestigte Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Ab hier verloren sie ihre Identität. Ihr Namen waren fortan egal. Nur noch ihre Häftlingsnummer zählte.
Sie mussten in das Häftlingsbad, in dem bereits die Funktionshäftlinge warteten um sie zu erniedrigen. Sie entfernten jegliche Körperbehaarung, ließen sie mit abwechselnd heißem und kaltem Wasser aus Hochdruckdüsen duschen und sie schlugen die Neuankömmlinge. Die Häftlinge die das überstanden, erhielten ihre gestreifte Arbeitskleidung und gingen los zu ihrer Schicht im Steinbruch. Es gab zwei Mahlzeiten am Tag. Die Arbeit wurde solange abverlangt, bis die Häftlinge zu krank oder zu schwach waren und zur Sterbebaracke überführt wurden. Die Toten wurden vom Sonderkommando im Krematorium verbrannt, nachdem sie ihnen das Zahngold raubten.
Als reines Männerlager herrschte nicht nur durch den böhmischen Ostwind ein sehr raues Klima. Eine einzelne Baracke war für 250 Männer ausgelegt. Gegen Kriegsende waren in jeder einzelnen Baracke bis zu 1000 Männer untergebracht. Diese durften auch Briefe schreiben, aber nur auf Deutsch. Jeder der Häftlinge hatte auf der Uniform die Häftlingsnummer stehen mit einem farbigen Dreieck und später auch dem Kürzel des Herkunftslandes. So war eine schnelle Selektion möglich. Juden hatten einen zusätzlichen gelben Strich. Rot stand für politische Häftlinge, grün für Berufsverbrecher, blau für Emigranten, lila für Zeugen Jehovas, rosa für Homosexuelle und dunkles violett für „Asoziale“. Diese Farben variierten in den Abzeichen Formen, wenn beispielsweise Fluchtgefahr bestand oder Häftlinge der Strafkompanie angehörten.

Mit seinen 83 Außenlagern war das KZ Flossenbürg weit verzweigt. Dort arbeiteten sie beispielsweise für die Rüstungsindustrie. In den Außenlagern arbeiteten auch Frauen, je nach Schwere der Tätigkeit.

Die Reisegruppe erhielt über zweieinhalb Stunden eine ausführliche Führung durch die Gedenkstätte in der auch viele Fragen beantwortet wurden. Auf einem Gedenkstein aus Granit legte das „Landkreisbündnis gegen rechts Weißenburg-Gunzenhausen“ ein Blumengesteck ab. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ so lautet die Botschaft der Stunde. Heute ist die Gedenkstätte vielseitig aufgestellt. Im ehemaligen Kasino / Kantine ist seit 2015 ein Inklusionskaffee. Verschiedene Teile des Konzentrationslagers wurden in den 1950er Jahren an Überlebende als Grundstück übergeben. Das „Tal des Todes“ wird bis 2024 Rollstuhlgerecht umgebaut. Dort steht das Krematorium und der Exekutierplatz mit verschiedenen Gedenktafeln und Steinen. Auch Dietrich Bonhoefer evangelischer Pfarrer war für kurze Zeit Häftling in Flossenbürg. Kurz vor Kriegsende am 09.04.1945 wurde er hier ermordet. Für Ihn und weitere Widerstandskämpfer hängt eine Gedenktafel am Eingang des Lagergefängnisses.

Die letzten Zeug*innen des Holocaust & Antisemitismus 2.0 – Vortrag & Diskussion mit Birgit Mair

Mittwoch, 9. November 2022, 19.00 Uhr, Eintritt frei
Ort: Gemeindehaus St. Andreas
Doktor-Martin-Luther-Platz 11, Weißenburg in Bayern

Anlässlich des Erinnerns an die Pogromnacht vom 9. November 1938 veranstaltet das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und dem Evang. Bildungswerk Jura-Altmühltal-Hahnenkamm e.V. eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit der Sozialwissenschaftlerin Birgit Mair. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Weißenburger Gospelchor.

Im ersten Teil ihres Vortrags wird Birgit Mair anhand einer bilderreichen Powerpoint-Präsentation einen Einblick in ihre langjährige Arbeit mit Holocaust-Überlebenden vermitteln. Dabei wird sie unter anderem auf das Leben von Charlotte Knobloch eingehen, welche die NS-Zeit im Landkreis Ansbach mit Hilfe anderer unter falschem Namen überlebte. Im Anschluss daran wird sie erläutern, wie sich das Leben nach 1945 im Land der Täter für Angehörige der jüdischen Minderheit gestaltete und welche Folgen institutioneller Rassismus für die hier lebenden Sinti*zze und Roma*nja hatte.

Im zweiten Teil wird sie auf den erstarkenden Antisemitismus infolge der Corona-Pandemie eingehen. Hierbei wird sie den antisemitischen Terror in Halle thematisieren und die Gefährlichkeit der sich verstetigenden Verharmlosung von NS-Verbrechen innerhalb der so genannten Querdenkerszene beleuchten. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit für Fragen aus dem Publikum.

Referentin: Diplom-Sozialwirtin (Univ.) Birgit Mair

Birgit Mair ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB) und Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit „Hitlers Sklaven“ („Hitlers Slaves“). Sie verfasste mehrere Publikationen über Holocaust-Überlebende sowie extrem rechte Bewegungen. Sie konzipierte die bundesweit beachtete Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ und führte mehr als vierhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch. Im Moment arbeitet sie an der erweiterten Neuauflage ihres Buches „Die letzten Zeug*innen“. Für ihr Engagement gegen Rechts wurde die 55-Jährige dieses Jahr mit der Karl-Bröger-Medaille ausgezeichnet.

Weitere Informationen:

www.isfbb.de
www.die-letzten-zeugen.de
www.opfer-des-nsu.de

Einlassvorbehalt: Die Veranstalter behalten sich gem.  Art. 10 BayVersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extremen rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.

Vortragsveranstaltung: NS-Internierungslager auf der Weißenburger Wülzburg

NS-Internierungslager auf der Weißenburger Wülzburg
Geschichte. Lebensverhältnisse im Lager. Häftlingsbiografien und Zwangsarbeit

Mittwoch, 21. September 2022, im Söller des Gotischen Rathauses Weißenburg. Beginn 19.00 Uhr.

Bis auf eine Gedenkstele für den dort verstorbenen Komponisten Erwin Schulhoff und einen kurzen Absatz einer Informationstafel erinnert auf der Weißenburger Wülzburg kaum etwas an die Geschichte des dort von 1939 – 1945 bestehenden Internierungslagers XIII. Dabei wurden dort Zivilgefangene des Naziregimes aus verschiedenen Ländern unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert und darüber hinaus auch zur Zwangsarbeit herangezogen. 

Das Landkreisbündnis gegen Rechts will die Geschichte des unter der Leitung der Wehrmacht stehenden Internierungslagers nun mit einem Vortrag des Sozialwissenschaftlers Lukas Jocher stärker ins Bewusstsein rufen. Dieser soll unter anderem die Einbettung des Lagers auf der Wülzburg in das nationalsozialistische Unrechtssystem sowie die Verstrickung lokaler Unternehmen in das System der NS-Zwangsarbeit herausarbeiten.

Lukas Jocher ist Sozialwissenschaftler und unter anderem als freier Mitarbeiter in der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in der Region Anhalt tätig. Seine Themenschwerpunkte sind historische und aktuelle Erscheinungsformen der extremen Rechten und Antisemitismusforschung sowie Erinnerungskultur. Ehrenamtlich engagiert er sich in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig.

Pressemitteilung vom 18.12.2021 zum „Schweigemarsch“ von Coronaleugnern und Impfgegnern am 14.12. in Gunzenhausen

In einer aktuellen Pressemitteilung nehmen Harald Dösel und Victor Rother vom Landkreisbündnis gegen Rechts Stellung zum „Schweigemarsch“ von Coronaleugnern und Impfgegnern, der am vergangenen Dienstag in Gunzenhausen stattgefunden hat.

Aus Sicht des Bündnisses reihen sich die Aktivitäten vor Ort nahtlos in die gefährliche und besorgniserregende Radikalisierung der Querdenker-Bewegung ein, die gegenwärtig bundesweit zu beobachten ist: „Alle diejenigen, die in unserer Gesellschaft für einen bestmöglichen Schutz von Gesundheit und Leben sorgen wollen, werden so zunehmend zur Zielscheibe für die irrationale Empörung dieser Bewegung“, konstatieren die beiden Bündnissprecher Dösel und Rother. Dagegen müsse man sich klar und unmissverständlich positionieren.

Aus ihrer Sicht handele es sich bei vielen Teilnehmern keineswegs um „besorgte Bürger“, die etwa einer Coronaimpfung einfach nur skeptisch gegenüberstünden oder sich gegen eine angebliche Spaltung der Gesellschaft wenden wollten. Dies habe vor allem der Umstand gezeigt, dass bei der abschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz hunderte Menschen stehenblieben und lautstark applaudierten, als Organisator Clemens von Fürstenberg in einer mehrminütigen Rede sein fragwürdiges Weltbild offenbarte. Das habe aus einer kruden Mischung aus dem ideologischen Baukasten der Querdenkerwelt bestanden. „Hier vermischen sich Wissenschaftsfeindlichkeit, Drohungen gegen demokratische Politiker, Wissenschaftler und Medien, die Relativierung des Nationalsozialismus und nicht zuletzt auch latenter Antisemitismus zu einer brandgefährlichen Mixtur“, urteilt Harald Dösel und warnt: „Damit wird einmal mehr deutlich, dass die Coronaleugner-Szene keinerlei Distanz zur rechtsradikalen Gedankenwelt wahrt, sondern sich – im Gegenteil – immer wieder daraus bedient. Etwa, indem sie sich mit völlig deplatzierten Nazi-Vergleichen zum Opfer einer angeblichen staatlichen Diktatur erklärt und dabei die Verbrechen des Nationalsozialismus auf unsägliche Weise verharmlost. Diese Strategie kennen wir in dieser Form sonst nur von Rechtsradikalen. Solchen Versuchen, die Geschichte für die eigenen Zwecke umzudeuten müssen alle Demokraten entschieden entgegentreten.“

Das Landkreisbündnis gegen Rechts stellt angesichts des Aufmarsches von mehreren hundert Coronaleugnern zudem die Frage, wie es bei der aktuellen Infektionslage sein könne, dass die zuständigen Behörden insbesondere für die abschließende Kundgebung auf dem Gunzenhäuser Marktplatz auf die Anordnung einer Maskenpflicht verzichtet haben. Zwar sehe die Rechtslage in Bayern derzeit standardmäßig für Demonstrationen keine Maskenpflicht vor, dies gelte aber nur, wenn die Mindestabstände eingehalten werden können. Und dies sei durchgängig nicht der Fall gewesen. Victor Rother, ebenfalls Sprecher des Bündnisses gegen Rechts kritisiert in diesem Zusammenhang den laxen Umgang mit den in der gegenwärtigen Pandemie so wichtigen Hygieneregeln: „Bei dem zu erwartenden Klientel von Coronaleugnern und Querdenkern hätte man wissen können, dass viele die Abstände bewusst nicht einhalten würden. Gerade deshalb hätte hier schon im Vorhinein präventiv mit einer Maskenpflicht reagiert werden müssen.“

Hakenkreuzschmierereien in Pleinfeld

wie einer Meldung im Weißenburger Tagblatt vom 22.07.2021 zu entnehmen war, kam es in in Pleinfeld am vergangenen Wochenende zu zahlreichen Schmierereien, unter anderem an zahlreichen Autos, Hauswänden, Grabsteinen, Straßen und Plakaten. Neben Pentagramme und unflätigen Sprüchen wurden auch etliche Hakenkreuze aufgesprüht. Dem Landkreisbündnis liegen zahlreiche Fotos vor, die das relativ großflächige Ausmaß der Schmierereien zeigen.

Die Ansbacher Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in der Angelegenheit übernommen und in Zusammenarbeit mit dem Jugendsachbearbeiter der Polizeiinspektion Weißenburg zwei weibliche Jugendliche (14 und 15 Jahre) sowie ein Mädchen im Alter von elf Jahren als Täterinnen ausgemacht. Laut Polizei liege – trotz der aufgesprühten Hakenkreuze – kein erkennbarer politischer Hintergrund vor. Es mag durchaus sein, dass hier kein verfestigter rechter Hintergrund im Sinne einer Bejahung und Unterstützung des Nationalsozialismus vorliegt, dennoch fragt man sich, wie angeblich „unbedarfte Jugendliche“ auf die Idee kommen, ein verbotenes Nazisymbol zu sprühen. Ein Umstand, der aus Sicht des Landkreisbündnisses gegen Rechts betroffen macht und einmal mehr zeigt, dass Wachsamkeit und Aufklärung in der Abwehr rechter Tendenzen weiterhin von großer Bedeutunge sind. Hier sind vor allem Jugendarbeit und Bildungseinrichtungen gefordert.Wie die Polizei berichtet, ist durch die Schmierereien insgesamt ein beträchltlicher Sachschaden im fünfstelligen Bereich entstanden. Die beiden Jugendlichen erwarten nun Anzeigen wegen Sachbeschädigung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Vermeintliches „Hakenkreuz“ und Aufkleber am Weißenburger AWO Büro

Das Wohnheim der Arbeiterwohlfahrt in Wengen beteiligt sich Jahren an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. In diesem Jahr gab es Bücher- Präsentationen in Plakatform zum Thema Rassismus. Einige Plakate wurden im Schaufenster des AWO Büro in Weißenburg (Am Hof) angebracht.

Unbekannte haben an die Scheibe am 2. April einen sexistischen/ rassistischen Aufkleber geklebt. Zudem wurde am 13. April auf dem Gehsteig vor dem Büro ein Hakenkreuz ähnliches Symbol gelegt. Die Polizei wurde informiert.

Das Landkreisbündnis würdigt das Engagement der AWO gegen Rassismus und verurteilt diese schändliche Aktion von Rechts.

Bildrechte: AWO Wengen

Gegen das Vergessen – Zeitzeugengespräch mit der Holocaustüberlebenden Eva Franz

Weißenburg- unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ veranstaltet das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen am 8. April 2019 um 19.00 Uhr im Söller, Altes Rathaus Weißenburg, ein Zeitzeugengespräch mit der Holocaustüberlebenden Eva Franz. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Stadt Weißenburg statt.

Eva Franz (geb. Christ) wurde 1940 in Gablonz an der Neiße geboren. Als sie zweieinhalb Jahre alt war, wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde ihr die Häftlingsnummer 4167 in den linken Unterarm eintätowiert. Frau Franz trägt die Nummer bis heute. Ihre Schwester kam in Auschwitz ums Leben. Gegen Kriegsende wurde Eva mit ihrer Mutter in das Frauen-KZ Ravensbrück und in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo die Mutter der fast Fünfjährigen starb.

Birgit Mair vom Nürnberger sozialwissenschaftlichen Institut ISFBB e.V. moderiert das Zeitzeugengespräch, bettet die Erzählungen der Zeitzeugin in den historischen Kontext ein und präsentiert Bilder und Dokumente der Familien aus der Vor- und Nachkriegszeit. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung wurde über Spendengelder finanziert, welche das Bündnis vom Erlanger Autor Tommie Goerz erhalten hat. Dieser hatte in fränkischen Buchhandlungen unter dem Slogan „Legere – Lesen gegen rechts“ eine Lesereihe organisiert und Spendengelder für Bündnisse gegen Rechts gesammelt.

Der Veranstalter behält sich gemäß § 6 VersG /Art. 10 BayVersG vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung auszuschließen.

Demokraten wählen keine Rassisten!

Unter dem Titel „Demokraten wählen keine Rassisten! – AfD in Bayern, neonazistische Kameradschaften und Reichsbürger“ findet in Treuchtlingen eine Podiumsdiskussion mit Stimmkreiskandidat/ innen der demokratischen Parteien zur Landtagswahl 2018 in Bayern statt. Veranstalter ist das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg – Gunzenhausen.

Demokraten wählen keine Rassisten!

Zugesagt für Donnerstag, den 04. Oktober (Stadthalle, Beginn 19 Uhr) haben bislang Winfried Kucher (Bündnis 90/ Die Grünen), Heinz Rettlinger (Die Linke), Gabriele Bartram (FDP), Wolfgang Hauber (Freie Wähler), Reinhard Ebert (ÖDP), Markus Stephan Wagner (Piratenpartei) und Harald Dösel (SPD). Landtagsabgeordneter Manuel Westphal hat uns mitgeteilt, diesen Termin aus organisatorischen Gründen nicht wahrnehmen zu können. Ob für ihn ein Listenkandidat der CSU am Podium teilnehmen wird, ist aktuell noch nicht bekannt.

Mit dieser Veranstaltung will das Landkreisbündnis gegen Rechts den drohenden Einzug der AfD in den bayerischen Landtag thematisieren sowie ein entschlossenes Vorgehen gegen rechtsradikale Strukturen in Bayern diskutieren. Ursula Starck wird für das Landkreisbündnis gegen Rechts die Anwesenden begrüßen. Es folgt ein Kurzvortrag von Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung, Nürnberg, mit dem Thema „Extreme Rechte und Rassismus in Bayern“. Moderieren wird die Podiumsdiskussion Ulli Schneeweiß von ver.di Nürnberg.

Der Veranstalter behält sich gemäß § 6 VersG /Art. 10 BayVersG vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung auszuschließen.

Weißenburg/Pappenheim: 30 Monate Haft für Besitz von Kriegswaffen und mehrfachen Waffenbesitzes

Das Weißenburger Amtsgericht verurteilte einen vermeintlich rechten Waffennarren wegen Besitzes von Kriegswaffen und mehrfachen Waffenbesitzes zu einer Gesamtgefängnisstrafe von 30 Monaten. Beim 53-jährigen Bankangestellten aus Pappenheim wurde im Dezember 2016 bei einer Hausdurchsuchung ein großes Waffenarsenal mit Kriegswaffen, Waffenteilen von vollautomatischen Maschinenpistolen und 100.000 Schuss Munition gefunden.

In der Verhandlung gab der Mann an, sein Haus in Pappenheim im Jahr 1993 gekauft zu haben. Im Anbau des Hauses sei er in einem Fehlboden zufällig bei Umbauarbeiten auf die Waffen gestoßen. In einem Geheimversteck habe er auch Bilder von Adolf Hitler und Joseph Goebbels, eine Ausgabe von “ Mein Kampf“ sowie eine Hakenkreuzfahne. Da dies bisher nicht bekannt war, wird es wegen den verbotenen Nazisymbolen ein weiteres Strafverfahren geben.

Auf dem Anwesen wurde auch ein Schild mit der Aufschrift “ Hier verlassen Sie die Bundesrepublik Deutschland“ gefunden. Weshalb der Verdacht nahe liegt, dass es sich bei dem Pappenheimer womöglich um einen Reichsbürger handelt.