Die GEW-Kreisvorstandsmitglieder Michael Bratenstein und Harald Dösel besuchten im Rahmen einer bildungspolitischen Fortbildungsfahrt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach Kassel auch den nach dem vom „NSU“ ermordeten Halit Yozgat benannten „Halitplatz“ in der Holländischen Straße.
Yozgat, der in der nordhessischen Stadt ein Internetcafe betrieb, war das neunte Opfer der rechtsradikalen Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“, die zwischen 2000 und 2007 für insgesamt 10 Morde an Migranten und an einer Polizistin sowie für das Kölner Nagelbombenattentat im Jahr 2004 verantwortlich gemacht wird. Am Donnerstag, den 6. Juni 2006, gegen 17 Uhr, wurde Halit Yozgats Leben in seinem Internetcafe von zwei Kugeln beendet. Eine brutale, mörderische Tat, die – wie die anderen des „NSU“ – aus rein rassistischen Motiven geschah.
Harald Dösel und Michael Bratenstein sind sich einig, dass die Aufdeckung der Taten des „NSU“ im Jahr 2011, die zugleich in erschreckender Weise das langjährige Versagen und die unglaubliche Ignoranz von Verfassungsschutz und Polizei in der Auseinandersetzung mit rassistischer und neonazistischer Ideologie sowie Gewalt aufzeigten, dazu führen muss, nun endlich konsequent und wirkungsvoll gegen rechtsradikale Strukturen in Deutschland vorzugehen: „Das sind wir vor allem den Ermordeten und ihren Angehörigen schuldig“, so Harald Dösel, „wie sonst sollten sie jemals wieder Vertrauen in unseren Rechtsstaat gewinnen können?“.