Die rechtsradikale Partei „Der Dritte Weg“ verschickt derzeit an Flüchtlingshelfer/innen und Nazigegner/innen in Bayern die Aufforderung das Land zu verlassen. Auch zwei Sprechern des Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen aus Weißenburg wurden nun Postkarten an ihre Privatadressen zugestellt. Außerdem drei weiteren Personen aus Weißenburg.
Abgestempelt am 20. April, sprich dem Geburtstag von Adolf Hitler, möchten die Neonazis damit offenbar gezielt Menschen einschüchtern. Nach bisherigen Erkenntnissen des Landkreisbündnisses gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen wurden die gleichen Postkarten auch an Privatadressen weiterer Flüchtlingshelfer/innen und Nazigegner/innen in Amberg, Bayreuth, Fürth, Hof, Nürnberg, Regen, Schweinfurt und Würzburg verschickt.
Allein im nordbayerischen Raum betroffen sind neben drei Journalisten eine Sozialwissenschaftlerin, Aktivist/innen verschiedener Bündnisse gegen Rechts, von Gewerkschaften und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, mehrere Politiker/innen der Partei Die Linke, darunter kommunale Mandatsträger/innen und eine Bundestagsabgeordnete, die Inhaberin eines Friseursalons in der Oberpfalz, eine ehemalige SPD-Stadträtin aus Oberfranken, ein ehemaliger oberfränkischer Bürgermeister, ein Hochschulpfarrer sowie der ehemalige Vorsitzende einer türkisch-islamischen Gemeinde. Insgesamt sind uns bisher 25 Postkartenempfänger/innen namentlich bekannt. Drei Betroffene waren im Herbst letzten Jahres Opfer einer neonazistischen Todesanzeigen-Drohaktion.
Das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen bittet auch weiterhin die Bevölkerung um Hinweise auf Aktivitäten, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund. Diese können per E-Mail an kontakt@wug-gegen-rechts.de gesendet werden.
Mehr Infos unter: www.wug-gegen-rechts.de