Weißenburg: Schnipsel-Aktion von Rechtsradikalen

Am Sonntag, den 12. Februar 2017, wurden auf dem Weißenburger Marktplatz hunderte Papierschnipsel mit Forderungen nach dem Rücktritt von Stadtrat Erkan Dinar (DIE LINKE) von unbekannten Tätern verteilt. Einige der Schnipsel trugen rechtsradikale Inhalte.

Zuletzt waren an gleicher Stelle hunderte Papierschnipsel mit rechtsradikalen Forderungen im Juni 2015 aufgetaucht. Siehe auch den Artikel “Weißenburg: Rechtsradikale Partei „Der 3. Weg“ wirbt mit hunderten Papierschnipseln” vom 21. Juni 2015.

Das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen besteht aktuell aus 12 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Parteien und engagierten Einzelpersonen. Mehr Infos über das Bündnis und eine Chronik zu rechten Umtrieben in der Region unter www.wug-gegen-rechts.de.

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mahnt uns: Nie wieder Faschismus

Torgebäude des KZ Auschwitz-Birkenau, Aufnahme kurz nach der Befreiung 1945 – Quelle: Wikipedia

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 72. Mal. „Der Begriff Auschwitz ist das Symbol dafür, wohin Ausgrenzung, Hass, Antisemitismus und faschistischer Vernichtungswille führen: in millionenfaches Leid, in singulär entsetzliche und grausame Verbrechen und die massenhafte Vernichtung von Menschenleben“, so Erkan Dinar, Sprecher des Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen.

Dinar weiter: „Das Gedenken gehört in den Alltag und muss Teil des Alltags sein und bleiben“. Auschwitz sei auch Auftrag, jeder Form von Faschismus, Rassismus oder Antisemitismus, jeder Form von Hass und Ausgrenzung konsequent entgegenzutreten, so Dinar. Gerade jetzt müsse das Gedenken zum Anlass genommen werden, gemeinsam gegen Ausgrenzung und rechte Stimmungsmache aufzustehen.

Dinar: „Wir erleben eine Zunahme von Angriffen auf Jüdinnen und Juden, auf Synagogen, ebenso auf Muslime und Moscheen. Wir müssen im Alltag wieder Begriffe hören, die ihre Wurzeln in der Nazi-Zeit haben. Das dürfen wir nicht hinnehmen.“

Das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen fordert ein Ende der Kriminalisierung von Anti-Naziprotesten und zivilgesellschaftlichem Engagement. Der Kampf gegen rechte Hetze sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft.

Heidenheim: Reichsbürger wegen Nötigung und Fahren ohne Fahrerlaubnis vor Gericht

Am Dienstag, den 17. Januar 2017, sollte ein Verfahren gegen einen 54-jährigen „Reichsbürger“ aus dem Altlandkreis Gunzenhausen wegen Nötigung vor dem Amtsgericht Weißenburg verhandelt werden.

Vor rund einem Jahr soll der Angeklagte zweimal, auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in Heidenheim, Spaziergängern mit freilaufenden Hunden gedroht haben. Außerdem soll er ohne Fahrerlaubnis ein Auto auf das Gelände bewegt haben.

Der Verhandlung blieb der Angeklagte fern. Das Verfahren wurde daraufhin ausgesetzt und soll nach der Klärung der Schuld- und Verhandlungsunfähigkeit fortgesetzt werden. Der Angeklagte hat 18 Vorstrafen in seinen Akten.

Zuletzt war die Zahl der Reichsbürger Anfang Januar 2016 vom Landratsamt auf 15 Personen nach oben korrigiert worden. Siehe auch den Artikel “Reichsbürger in Treuchtlingen” vom 5. Januar 2017.

Weißenburger drehen antirassistischen Kurzfilm

Unter Führung des Weißenburger YouTubers Fridolin Stefani ist ein antirassistisches Kurzfilmprojekt umgesetzt worden. Dabei wird die Geschichte eines Neonazis erzählt.

In einer Gastrolle mit dabei, auch einer der Sprecher des Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen, Erkan Dinar.

Reichsbürger in Treuchtlingen

In einem Artikel berichtete der Treuchtlinger Kurier am Donnerstag, den 5. Januar 2017 über die Reichsbürgerbewegung in Treuchtlingen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken schätzt die Zahl auf 3 Personen. Keiner davon soll eine waffenrechtliche Genehmigung haben.

Mittlerweile wurde auch die Zahl der bekannten Reichsbürger mit Wohnsitz im Landkreis vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen auf 15 Personen nach oben korrigiert. Zusammen mit dem bayerischen Inlandsgeheimdienst prüfe man derweil ob unter ihnen auch Waffenbesitzer seien.

Zuletzt war die Zahl der Reichsbürger im November 2016 vom Landratsamt auf 10 Personen geschätzt worden. Siehe auch den Artikel “Reichsbürgerbewegung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen” vom 12. November 2016.

Pappenheim: Razzia bei rechtem Waffennarren

Am Dienstag, den 6. Dezember 2016, berichteten verschiedene Medien über eine Razzia der Sicherheitsbehörden im Haus von Bernd S. aus Pappenheim. Man entdeckte dabei ein großes Waffenarsenal. Darunter auch mehrere automatisierte Waffen, die unter das Kriegswaffengesetz fallen. Der Mann scheint der Reichsbürgerbewegung nahe zu stehen.

Vor mehreren Jahren kam es seitens der NPD zu verschiedenen Aktivitäten in Pappenheim. 2008 versuchte man gar mit einer eigenen Gemeinderatsliste zur Kommunalwahl zugelassen zu werden. Man bekam jedoch nur 10 von benötigten 80 Unterschriften zusammen. Im Pappenheimer Ortsteil Übermatzhofen wohnt mit Michael Heiß ein ehemaliger Erstimmenkandidat der NPD zu den Bundestagswahlen.

Weißenburg: AfD-Kürzel auf Mauer aufgetaucht

In der Nacht von Freitag, den 25. November 2016, wurde auf eine Mauer, an einem Fußgängerweg, der von der Obertorstraße in Richtung Seeweiher geht, das Kürzel der rechten Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) geschmiert.

In der gleichen Nacht wurden 90 PKW-Reifen zwischen der Niederhofener und der Heinrich-Stöhr-Straße im Weißenburger Osten zerstochen. Ob ein Zusammenhang besteht, ist nicht bekannt.

Das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen besteht aktuell aus 12 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Parteien und engagierten Einzelpersonen. Mehr Infos über das Bündnis und eine Chronik zu rechten Umtrieben in der Region unter www.wug-gegen-rechts.de.

Gunzenhausen: Klares Statement gegen die AfD

Bei einer Nachbesprechung zu den Protesten gegen die AfD-Veranstaltung in der Stadthalle Gunzenhausen zeigte sich das Landkreisbündnis gegen Rechts höchst zufrieden.

Das Bündnis, welches aus 12 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Parteien und engagierten Einzelpersonen besteht, hatte die Gegenkundgebung vor der Stadthalle organisiert und in knapp zwei Wochen 500 Protestteilnehmer mobilisieren können.

„Am vergangenen Samstag haben breite Schichten der Bevölkerung der AFD und ihrem Parteifunktionär Björn Höcke die rote Karte gezeigt. In lauten, bunten und kreativen Protesten äußerte sich die Ablehnung gegen diese rückwärtsgewandte, rassistische und verfassungsfeindliche Partei“, so Victor Rother, Mitglied im Sprecherrat des Landkreisbündnisses und Anmelder der Gegenkundgebung.

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„Von diesem großen Zuspruch in der Bevölkerung sind wir beeindruckt. Die 500 Protestteilnehmer sind ein klares Statement gegen die AFD als Partei am rechten Rand“ heißt es in der Pressemitteilung des Bündnisses.

Weniger zufrieden sei man dagegen mit Teilen der eingesetzten Polizei. Der Vorwurf der vorsätzlichen „Vermummung“ gegen drei Jugendliche, welche von Polizeikräften des Unterstützungskommandos (USK) kurzzeitig festgesetzt worden waren und die nun ein Strafverfahren erwartet, wurde auf der Sitzung des Landkreisbündnisses in Zweifel gezogen. „Man musste wirklich befürchten, wegen eines bei winterlichen Temperaturen weit in das Gesicht gezogenen Schales, von den eifrig fotografierenden und filmenden USK-Beamten aufgenommen zu werden, um dann später ein Strafverfahren am Hals zu haben“, so ein Mitglied des Landkreisbündnis.

Nachfragen von Seiten der Versammlungsanmelder und der eingesetzten Ordner wurden nur unfreundlich und ausweichend von Polizisten des USK beantwortet. Auch ein eingesetzter Hundeführer im Rücken der Demonstranten sorgte für Irritationen und ein unbehagliches Gefühl bei einigen Teilnehmern. Ausdrücklich loben möchte das Bündnis hingegen die gute Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Gunzenhausen.

Das Landkreisbündnis gegen Rechts nahm zudem die Besucher der AfD-Veranstaltung genauer unter die Lupe. Neben mindestens zwei bekannten Neonazis, die Mitglied in der mittlerweile aufgelösten Kameradschaft „Freie Nationalisten Weißenburg“ waren, sorgte eine weitere Begebenheit für Empörung:

Laut Aussage des Bündnisses hat ein Besucher der AfD in Richtung der Demonstrationsteilnehmer den Abschuss einer Maschinengewehr-Salve simuliert.

„AfD-Veranstaltungen sind auch Anziehungspunkt für organisierte Neonazis. Verfechtern einer liberalen und weltoffenen Gesellschaft wird mit unverhohlenem Hass begegnet.“ schreibt das Landkreisbündnis und kündigt an, auch in Zukunft Aktivitäten der AfD zu beobachten und Gegenproteste zu organisieren.

Weißenburg: Erneut rechtsradikale Aufkleber aufgetaucht

Am Mittwoch, den 9. November 2016, informierten Bürger das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen über neue rechtsradikale Aufkleber im westlichen Stadtgebiet. Entlang der Gunzenhausener Straße sowie der Kohlstraße fanden sich an Laternen angebrachte Aufkleber der rechtsradikalen Szene. In unmittelbarer Nähe wohnt mit Dennis V. ein bekennender Unterstützer der rechtsradikalen NPD.

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Nazigegner/innen haben die rechtsradikalen Aufkleber bereits wieder entfernen können

Zuletzt waren im Mai 2016 ausländerfeindliche Aufkleber der rechtsradikalen Partei an Briefkästen in der Galgenbergsiedlung aufgetaucht. Siehe auch den Artikel “Weißenburg: Ausländerfeindliche NPD-Aufkleber auf Briefkasten und an Laterne” vom 14. Juni 2016.

Das Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen bittet auch weiterhin die Bevölkerung um Hinweise auf Aktivitäten, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund. Diese können per E-Mail an kontakt@wug-gegen-rechts.de gesendet werden.