Im Mai jährt sich die „Bücherverbrennung“ zum 85. Mal. Sie war der Auftakt zum Verbot unzähliger Bücher und zur Vertreibung praktisch aller namhaften Schriftsteller aus Deutschland, sei es wegen ihrer politischen Gesinnung oder wegen ihrer jüdischen Herkunft. Ihre Bücher verschwanden aus Buchhandlungen, Bibliotheken und Privathaushalten.
Bei fast allen betroffenen Schriftstellern wurde das Vermögen konfisziert, sie mussten ins Ausland fliehen und waren ihres Publikums beraubt. Nach Beendigung der Naziherrschaft konnten oder wollten nur Einzelne auf dem deutschen Buchmarkt wieder Fuß fassen, viele sind in Vergessenheit geraten.
Die Weißenburger Literaturnacht hat sich anläßlich des Jahrestages die verfemten Schriftsteller zum Thema gemacht. Auf Anregung und unter Mitveranstaltung des Landkreisbündnisses gegen Rechts.
Die Lesungen finden thematisch passend diesmal statt in den Buchhandlungen Meyer und Stoll, in der Lunabühne, im Luftschutzkeller in der Judengasse und im Musikbahnhof, in dem auch Stücke verbotener Musik gespielt werden. Die Lesenacht am 8. Mai beginnt an allen Orten um 19 Uhr, halbstündlich wird wiederholt. So kann man Einstiegsort und Reihenfolge frei wählen.
Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf bei den Buchhandlungen oder in der Bibliothek, können aber auch am ersten Leseort erworben werden zum Preis von 5 Euro.
Höhepunkt und Abschluss ist ab 21:30 Uhr der Dämmerschoppen in der Stadtbibliothek mit Live- Musik mit Patrick Köbler am E-Piano.